Der Katastrophenstab hat seine Arbeit bereits vor Wochen eingestellt, doch die Katastrophe ist längst noch nicht vorbei.
Das ist der Tenor einer Sitzung auf dem Salonschiff „Gräfin Cosel“ der Weiße Flotte Sachsen GmbH, an der am 2. Dezember 2024 fast 30 Geschäftsführer, Politiker, Verwaltungsleiter und Vertreter von grenzübergreifenden Institutionen aus Deutschland und Tschechien teilgenommen haben.
In der Runde erklärte der Ministerpräsident a. D. Stanislaw Tillich, die Elbe sei ein Tschechien „vertraglich zugesicherter Zugang zum Hamburger Hafen“, dem müsse auch der Dresdener Umgang mit der Brückenkatastrophe entsprechen. Dies sei nicht nur eine deutsche Angelegenheit, sagte Jiri Aster, Vizepräsident der länderübergreifenden Kammerunion Elbe/Oder.
Der Bundestagsabgeordnete Lars Rohwer stellte fest, das jetzt für den Abriss zuständige Straßen- und Tiefbauamt der Stadt habe die Brücke als Straßenquerung im Blick. Seine Bedeutung als internationale Wasserstraße werde hingegen zu wenig beachtet. Dass noch in diesem Monat ein neues Vertragswerk für diese europäische Wasserstraße in Kraft treten soll, das Deutschland und Tschechien gemeinsam erarbeitet haben und das die Rolle der Elbe als Verkehrsweg zum Thema hat, sei der Dresdener Stadtverwaltung bereits bekannt. Dieser Vertrag müsse auch auf der politischen Ebene der Stadt und beim Umgang mit der Brückenkatastrophe berücksichtigt werden.
Die Teilnehmer des Treffens haben für Januar ein weiteres Meeting vereinbart, wenn – wie von der Stadt angekündigt – die in der Elbe liegenden Brückenteile beseitigt sind und Aussagen zur Standfestigkeit der Brückenteile A und B vorliegen.
Die Fachgruppe Elbeschiffahrt unterstützt diese Initiative aus Überzeugung und bittet alle Verantwortungsträger um eine baldmögliche Wiederherstellung der Voraussetzungen für den internationalen Schiffsverkehr auf der Elbe.